FC Schalke 04: Fans greifen Vereinsführung an

Juni 24, 2020 by
Filed under: Auf Schalke 

Sportlich steht Schalke 04 vor einem Scherbenhaufen, der nur aufgrund der guten Hinrunde nicht zum Abstieg führt. In der Rückrunde gab es 15 sieglose Spiele am Stück. Durch das peinliche 1:4 in der letzten Partie gegen den VfL Wolfsburg rutschten die Knappen bis in die zweite Tabellenhälfte ab – ein tiefer Fall für eine Mannschaft, die zeitweise in der Hinrunde auf dem ersten Rang stand. Tatsächlich liegen hier derzeit aber nicht einmal die größten Probleme des Klubs, „so unglaublich es derzeit scheint“, wie es die „Ultras Gelsenkirchen“ ausdrücken. Wesentlich schwerwiegender seien die Probleme abseits des Sportlichen. Die gesamte Saison sei „eine moralische Bankrotterklärung.“

Schalker Werte werden „mit Füßen getreten“

Die Fans schimpfen, die Schalker Werte würden von den Vereinsoberen zu Marketingzwecken zwar gerne genutzt, aber „ansonsten mit Füßen getreten.“ Der Klub verliere zunehmend an „Identifikation sowie Glaubwürdigkeit.“ In der Vergangenheit habe es wenige Momente gegeben, in denen das Bild von Königsblau „katastrophaler“ als derzeit gewesen sei.

Im Detail widmet sich das Schreiben dem Ehrenrat des Vereins, den Finanzen des Klubs, dem Aufsichtsrat und den Schalker Werten. Zum letzten Punkt haben die Fans einen Satz geschrieben, der im Prinzip das gesamte Schreiben zusammenfasst: Wer die Schalker Werte nicht vertrete, der solle den Klub verlassen. Es seien die Verantwortlichen und die Gremien, die Schalke „Woche für Woche der Lächerlichkeit preisgeben.“ Sie hätten scheinbar „jeglichen Kontakt zur Realität in Gelsenkirchen verloren.“

Die Kritikpunkte der Fans

Schalke hatte zuletzt mit einem Härtefallantrag für negative Schlagzeilen gesorgt, in dem Fans aufgefordert wurden, Nachweise einzureichen, weshalb sie eine Rückerstattung für die Tickets benötigten, die durch die Geisterspiele nicht mehr genutzt werden konnten. Dies kritisierten die Fans scharf. Gleiches galt für die rassistischen Ausfälle von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies im letzten Jahr. Zudem schimpften die Anhänger über die Entlassung von 24 Busfahrern, die über Jahre für den Verein tätig waren. Hier wehrte sich Sportvorstand Jochen Schneider jedoch. Diesbezüglich würden „Unwahrheiten und gefährliches Halbwissen“ verbreitet. Die Fans dürften ihm dies kaum glauben.

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