Schalke 04: Warum hat Latza die Kapitänsbinde abgegeben?
Der FC Schalke 04 benötigt einen neuen Kapitän. Wie der Ruhr-Verein mitteilt, hat Danny Latza sein entsprechendes Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Wie Sportdirektor André Hechelmann erklärt, sei der 33-Jährige „proaktiv“ auf die Verantwortlichen zugekommen und habe diesen seinen entsprechenden Entschluss mitgeteilt. Dies imponiere ihm sehr, so der Verantwortliche. Trainer Thomas Reis könne nun durch die Bestimmung eines anderen Mannschaftsführers für „einen neuen Impuls“ sorgen. Latza, der aus der Schalker Jugend stammt, habe charakterliche und persönliche Reife bewiesen. Es stellt sich die Frage, wieso sich der Spieler entsprechend entschieden hat.
So erklärt der bisherige Captain seine Entscheidung
Latza selbst spricht genau den Punkt an, den auch Hechelmann thematisiert hat, um seine Entscheidung zu erklären. Er habe gespürt, dass dieser Impuls der Mannschaft guttue. Er habe stets ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Trainer Thomas Reis gehabt und deshalb in dieser Frage direkt den Austausch mit dem Übungsleiter gesucht. Der Coach lobt den 33-Jährigen für dessen Vorgehen: Latza habe gespürt, dass die Kapitänsfrage Gefahr laufe, den öffentlichen Fokus von den eigentlichen Zielen des Teams abzulenken. Deshalb habe er sein Ego zurück und stattdessen das Wohl der Mannschaft nach vorne gestellt. Genauso handele ein echter Mannschaftsführer. Latza werde für ihn auf und neben dem Platz ein wichtiger Ansprechpartner bleiben. Daran gebe es keinen Zweifel.
Ist Latza einer Abberufung zuvorgekommen?
In Reis‘ Äußerung klingt allerdings schon an, dass es nicht ganz so einfach ist, wie es momentan klingt. Der 33-Jährige hatte in der Rückrunde keinen Stammplatz. Ob er diesen in der zweiten Liga bekommt, ist fraglich. Simon Terodde und Ralf Fährmann sprangen deshalb immer wieder als Kapitän ein. Es wurde heiß diskutiert, dass Latza abberufen werden könnte. Wer Reis hört, kann diese Möglichkeit kaum verneinen. Trotzdem spricht es ohne jede Frage für Latza, dass er dieses Thema schnell und vergleichbar geräuschlos selbst abgeräumt hat. Wer sein Nachfolger wird, ist noch offen.