Keine Einflussnahme bei Schalke-Spiel

November 15, 2017 by
Filed under: Auf Schalke 

Hellmut Krug soll als Videoschiedsrichter eine Partie des VfL Wolfsburg beeinflusst haben. Besonders pikant ist dabei, dass es sich um ein Match gegen den FC Schalke 04 handelte. Krug stammt aus Gelsenkirchen und soll deshalb zwei Entscheidungen zugunsten der Schalker getroffen haben. Der Chef-Schiedsrichter der Fußballbundesliga glaubt allerdings nicht an bewusste Manipulation.

Zur Begründung führt der oberste Schiedsrichter aus, dass er Rücksprache mit dem Videoassistenten gehalten habe und die visuellen und die akustischen Aufzeichnungen geprüft habe. Danach sei für ihn nicht zu erkennen, wo und wie eine Manipulation stattgefunden haben könnte, erklärte er kürzlich in einem Gespräch mit der Frankfurter Rundschau. Der Videoassistent habe sich einen Rat von seinem Supervisor eingeholt, eine Entscheidungsvorgabe habe Krug damit aber nicht ausgesprochen. Der Assistent habe seine Entscheidung selbständig getroffen und diese dann an den Schiedsrichter weitergeleitet. Diese Form der Entscheidungsfindung sei völlig in Ordnung und nicht zu kritisieren, erläuterte der Chefschiedsrichter weiter.

Aufgekommen war der Vorwurf der Einflussnahme nach dem Bundesligaspiel von Schalke gegen den VfL Wolfsburg. Die Partie fand am 10. Spieltag statt und endete mit einem Unentschieden. Der aus Gelsenkirchen stammende Schiedsrichter Krug soll in seiner Aufgabe als Supervisor über den Videobeweis auf unerlaubte Art eingegriffen haben und seinen Assistenten zweimal überstimmt haben. Im Kern ging es dabei um Elfmeterentscheidungen, die so im Interesse der Schalker getroffen wurden.

Als Konsequenz wurde Krug in der Zwischenzeit als Projektleiter abgesetzt. Er war für das Projekt „Videobeweis“ zuständig. Seine Funktion wurde an den Chefschiedsrichter übertragen. In den Medien waren immer wieder Beweise aufgetaucht, die an der Neutralität des Projektleiters Zweifel aufkommen ließen. Deshalb musste Krug seinen Posten räumen, um einerseits das Projekt des Videobeweises zu schützen, aber auch im Interesse der Person selbst.

Ob das Spiel anders ausgegangen wäre, wenn diese Entscheidungen nicht getroffen worden wären, ist natürlich völlig unklar. Im Nachgang bleibt aber ein Beigeschmack, dass ein Schiedsrichter ein Unentschieden zugunsten seines Heimatvereins hätte beeinflussen können. Immerhin hätte aus dem Unentschieden eine deutliche Niederlage der Schalker werden können, wenn die beiden Strafstöße gegeben worden wären. Ob der Ruf des Projekts selbst noch zu retten ist, darf allerdings bezweifelt werden.

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