Stevens wettert gegen eigene Fans
Auf Schalke kriselt es etwas und das, trotzdem man zuletzt die Mainzer mit einer 0:3-Niederlage nach hause schicken konnte. Die Fans der Königsblauen fingen aufgrund einer durchwachsenen Leistung ihrer Mannschaft noch während der 90 Minuten an zu pfeifen. Diese Aktion konnte keiner der Verantwortlichen wirklich verstehen. „Ich weiß nicht, ob die viel Ahnung vom Fußball haben“, so S04-Coach Huub Stevens. Zwar betonten sowohl Stevens als auch Sportvorstand Horst Heldt, dass sie mit ihrer Kritik nicht die treue Nordkurve kritisieren, sondern eher die Allgemeinheit der Fans aus anderen Ecken. „Klar, es ist legitim und das Recht der Fans zu pfeifen. Es ist nur schade und enttäuschend, weil es den Spielern nicht hilft, sondern sie verunsichert. Und es war sowieso ein von uns sehr nervös geführtes Spiel“, so Heldt.
Natürlich war es keine Gala-Leistung der Schalker. Auch der Torschütze Holtby sprach letztendlich von einem „dreckigem Sieg“. Nach einem enttäuschenden 0:2 gegen die Bayern konnte man die Form bzw. die Stimmung wohl noch nicht vollständig wieder rehabilitieren. „Das steckte noch in den Köpfen, das ist doch klar“, sagte Stevens. Das galt wohl auch für die Schalker Fans. Bei jeder nicht ganz optimalen Aktions ihres Teams folgte ein Pfeifkonzert. Vor allem auf Keeper Lars Unnerstall hatten es die meisten abgesehen. Der Schlussmann wollte sich nach dem Spiel allerdings nicht zu negativ über die „Anhänger“ äußern: „Man versucht, nicht darauf zu hören. Ich kann damit leben“, so der Hildebrand-Vertreter.
Stevens zeigte sich indes weniger freundlich: „Wir haben sehr viele junge Spieler. Und junge Burschen dürfen auch mal Fehler machen. Ich möchte gerne, dass sie von allen unterstützt werden“, so der Niederländer. Mit immerhin 10 Punkten aus 5 Spielen kann man auf Schalke durchaus zufrieden sein. Unter anderem bringt es der große Rivale aus Dortmund nur auf 8 Zähler und mit Frankfurt und Düsseldorf befinden sich Teams vor den Königsblauen, die man nicht unbedingt langfristig unter den ersten 5 erwartet. Dementsprechend hat auch der Torjäger im Trikot der Schaler, Klaas-Jan Huntelaar, kein Verständnis für die Reaktion der Fans: „Das verunsichert die Mannschaft, und davon wird das Spiel nicht besser“, so der Topscorer.
Auf Schalke sollte man vielleicht noch mal über die aktuelle Situation nachdenken. Gegen die Bayern wird es nicht die letzte Niederlage gewesen sein und mit 10 Punkten ist man ordentlich in die neue Saison gestartet.