Was für Irrtum: Neururer dachte, er sollte Trainer von Schalke werden

Juni 10, 2019 by
Filed under: Auf Schalke 

Da haben zwei Männer aber mal richtig aneinander vorbeigeredet. Wie die „Rheinische Post“ berichtet, dachte Peter Neururer nach einem Telefonat mit dem früheren Schalke 04-Präsidenten Josef Schnusenberg, er solle Nachfolger von Domenico Tedesco bei Königsblau werden, nachdem dieser im vergangenen Frühjahr gefeuert wurde. Sein Gesprächspartner hatte allerdings eigentlich ein anderes Angebot gemacht: Nach der Vorstellung des 78-Jährigen sollte Neururer bei der SG Wattenscheid 09 in der Regionalliga Sportdirektor werden. Schnusenberg rief in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied des damals akut abstiegsbedrohten Vereins an.

Wie konnte es zu dem Missverständnis kommen?

Es war wohl eine Kombination aus schlechtem Timing und mangelhafter Kommunikation, die zu dem Missverständnis führte. Schnusenberg rief kurz nach der Tedesco-Entlassung an. Damals stand Huub Stevens als Interimslösung noch nicht fest. Er nannte Wattenscheid nicht wörtlich, sondern fragte Neururer lediglich, ob dieser dem Verein in der so kritischen aktuellen Lage helfen wollte. Dann erzählte Schnusenberg dem 64-Jährigen zudem, welche Pläne der Verein habe und was er alles aufbauen wolle – immer noch, ohne Wattenscheid beim Namen zu nennen. Bei Schalke wird man sich fragen müssen, weshalb Pläne eines Regionalligisten glaubwürdig für einen Vereinen der Größe von Königsblau klingen. Aber dies ist ein anderes Thema.

Das Ganze hätte eventuell schon bei den Gehaltsverhandlungen auffliegen können. Schnusenberg forderte Neururer auf, dass er keine großen Forderungen stellen solle. Dies sei für ihn kein Problem gewesen, erinnert sich der Mann, der Schalke 04 schon einmal vor 30 Jahren in der zweiten Bundesliga betreut hatte. Er habe einfach gesagt „super, ich bin dabei“ und sei innerlich aus dem Häuschen gewesen, so Neururer weiter.

Eine Forderung habe er dann aber doch gehabt, weshalb das Ganze aufgeflogen ist. Der Verein solle für die kommende Saison nicht gleich wieder die Champions League als Saisonziel ausgeben, wünschte sich Neururer am Telefon. Danach habe „erst mal Funkstille in der Leitung geherrscht.“ Schnusenberg habe dann für Aufklärung gesorgt.

Neururer ist ein Ehrenmann

Er sei erst einmal „baff“ gewesen, erinnert sich Neururer. Da er aber seine Zusage gegeben habe, habe er den Job bei Wattenscheid übernommen. Völlig unabhängig davon, dass diese durch ein Missverständnis zustande gekommen ist. Dies spricht für Neururer, der zeigte, dass er ein Ehrenmann ist.

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